In Retrospektiven blickt man in die Vergangenheit, so steht's ja schon im Namen. Aber hilft uns denn diese Beschäftigung mit dem Vergangenen? Geht so, finde ich, und denke, wir sollten mal die Perspektive wechseln!
Nach einem Gespräch mit meiner Frau über Retrospektiven ist mir etwas aufgefallen: In Prozessverbesserungsmeetings wie der Retrospektive sprechen wir zwar häufig über die Vergangenheit, aber das Meeting muss sich im Kern eigentlich um die Zukunft drehen!
Wir können also da sitzen und uns selbst leidtun, weil irgendetwas schlimm war oder etwas nicht funktioniert hat. Oder wir überlegen uns, wie wir unsere Zukunft haben wollen. Wass wir einbringen wollen. Welche Resultate wir haben möchten.
Foto: https://www.flickr.com/photos/53419293
Lehren aus der Vergangenheit
Dafür können wir ein paar Lehren aus der Vergangenheit ziehen: Wir können die Mechanismen aufdecken, die am Werk sind und die wir unterbrechen oder verstärken können, um eine andere Zukunft zu haben.
Dann haben wir auch nicht so langweilige Geschichten, in denen abgefragt wird:
- Was ist gut gelaufen?
- Was ist schlecht gelaufen?
- Welche Ideen habe ich?
Ergebnis: Alle gähnen und überlegen krampfhaft, was denn jetzt irgendwie zu Unbehagen oder Freude geführt hat.
Legitime Bedürfnisse
Damit wir zukunftsorientierte Retros machen können, sollten wir uns vorher aber klar werden, was von uns erwartet wird. Das kann selbst- oder auch fremdgesteuert passieren. Sonst sind wir so ziellos und schnell wieder auf dem "es soll weniger weh tun"-Ast.
Was ich immer wieder in Unternehmen als Bedürfnis an die Teams und Abteilungen sehe:
- Werdet schneller
- Werdet vorhersagbarer
- Verschwendet keine Zeit in überflüssigen Meetings
Das können wir als legitime Bedürfnisse ansehen. So könnten wir beispielsweise einen ursprünglichen Auftrag auch erweitern: "Wir entwickeln in höherer Geschwindigkeit als der Mitbewerb Produkte, weil wir dadurch den Markt gestalten und nicht nur reagieren."
Wie wäre es, wenn du das mal ausprobierst? Was kann da schiefgehen?
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